Bauprozesse sind in der Regel sehr teuer und langwierig. Das Gericht kann Fragen zu Mängeln oder zu vom Vertrag bzw. den Regeln der Technik abweichender Bauausführung meist nicht ohne Sachverständigengutachten beantworten. Deswegen geht einem Prozess oft zusätzlich ein selbständiges Beweisverfahren voraus.
Kosten und Dauer von Gerichtsverfahren können gerade für kleinere und mittlere Bauunternehmen existenzgefährdend oder sogar vernichtend sein.
Ein Bauprozess dauert in der Regel schon in der ersten Instanz 44 Monate (also über dreineinhalb Jahre!) – und damit ca. 3,5-mal so lange wie ein „gewöhnlicher“ Zivilprozess.
Das Kostenrisiko eines Bauprozesses ohne Sachverständigen (!) steigt dabei mit dem Streitwert schnell an:
Der Bauausführung wird dabei weder in qualitativer noch zeitlicher Hinsicht gedient. Denn der konstruktive Prozess der gemeinsamen Zielfindung am Bau wird abgelöst durch Streit und die Sicherung der eigenen Positionen. Die Komplexität des Bauens wird ersetzt durch die Komplexität des Gerichtsverfahrens. Anwälte, Richter und Sachverständige übernehmen die Verantwortung.
Anstatt gemeinsam nach der besten Lösung zu suchen, wird einem Dritten die Entscheidung überlassen. Einem Dritten, der nicht aus eigener Sachkunde, sondern nur mit Hilfe von Sachverständigen eine Entscheidung treffen kann. Es ist keine Überraschung, dass hier meist nicht die beste Lösung für alle Beteiligten, sondern ein fauler Kompromiss herauskommt.
Mediation ist gerade für Konfliktparteien aus einem Bauvertrag das natürlichere Streitbeilegungs- bzw. Konfliktbewältigungsverfahren. Denn Mediation entspricht dem Selbstverständnis der Baubranche: gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, handlungsfähig zu bleiben, aktiv zu sein.
Die Konfliktparteien werden durch den Mediator unterstützt, bestimmen aber den Prozess selbst und behalten die volle Entscheidungsgewalt. Der zur Allparteilichkeit verpflichtete Mediator sorgt lediglich für die Beachtung der Verfahrensstruktur und eine konstruktive Kommunikation.
Somit verbleibt auch die Kontrolle über Dauer und Kosten bei den Konfliktparteien.
Ein Mediationsverfahren benötigt i. d. R. vier bis sechs Sitzungen. Eine Sitzung dauert anderthalb bis drei Stunden.
Üblich ist eine Vergütung des Mediators auf Stundenbasis bei einem Stundensatz von 150 bis 350 Euro. Hier wird die Wirtschaftlichkeit des Mediationsverfahrens gegenüber einem Gerichtsverfahren deutlich.
Der wohl wichtigste Unterschied zu einem Gerichtsverfahren ist jedoch: Bei einer Mediation am Bau gibt es keine faulen Kompromisse. Denn eine Lösung ist nur dann eine Lösung, wenn alle Konfliktparteien damit zufrieden sind!
Mit Mediation sparen Sie Geld und vor allem viel Zeit. Lassen Sie sich jetzt auf dem Weg zu einer gemeinsamen Lösung begleiten!
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